jetzt in Wien

Montag, 3. Oktober 2005

//Angstbewältigung//

Ja, wer hat nur das Wochenende erfunden? immer dieser Ausgehzwang. Immer wieder Samstags trennt sich die Spreu vom Weizen. Die, die cool sind und weggehen und die, die langweilig sind und nicht weggehen. Und eigentlich geh ich gerne auf Konzerte, tanzen, Bier trinken, mit Menschen reden. Nur verbinde ich damit Freunde, gewohnte Orte, Domme, den ich dann voll jammern kann, Menschen, die sich über mich lustig machen, weil ich schon wieder behaupte so betrunken zu sein. Samstage boten meißt eine gewisse beständige Sicherheit. Zumindest "zu Hause". Nun, das gibt es ja so nun nicht mehr.

Also muss ich meine irrationallen Ängste in einen Rucksack verstauen und ignorieren. Dachte ich so und stapfte los. Zum Ekh. Weil da spielte nämlich Räuberhöhle. Das dies nun ein Event ist, den man sich nicht unbedingt entgehen lassen sollte ist eh klar. Ich lief also durch Wien (die U-Bahn Linie richtung Ekh ist grad ausser Betrieb und meine Abneigung gegen Busse ist ja bekannt). Der Weg kostete mich ca. eine Stunde. Und dann stand ich vor diesem Gebäude. Sonderlich einladend haben die das nicht gestaltet. Keine Tür, die mich dazu motivierte sie aufzumachen. Plakate, die zu der Demo aufriefen, die ich weiter unten schon mit Photos dokumentiert habe. Irgendwas in mir sagte: "Du willst da nicht rein.", irgendwas anderes wollte aber doch Krawalla gucken. Ich hingegen ging einfach ein Stück weiter und setze mich auf eine Bank. Dort sitzend, rauchend und Wasser trinkend, beobachtete ich die Grüppchen die das Ekh betratten. Mein Plan mir ein Wegebier zu kaufen um meine Unsicherheit bezüglich eines Konzertbesuches ganz alleine ein wenig wegzuspülen ist an einer einfachen Tatsache gescheitert: Es gibt hier keine Kisis aka. Spätis. Also, volkommen nüchtern saß ich in der Dunkelheit und ergab mich meiner Unsicherheit. Wollte zwar die Show sehen, konnte mich aber nicht dazu aufraffen diesen Raum zu betretten und mich als Spreu - nämlich als Person ohne Freund- oder Bekanntschaften - zu outen. Irgendwann wurde mir das Herumgesitze dann aber auch zu doof und Favoriten ist auch nicht wirklich ein Bezirk in dem es Spass macht nachts und alleine auf Bänken rumzuhocken. Also beschloss ich einmal um den Block zu gehen um dann zu entscheiden ob ich da jetzt reinginge. Aus einmal wurden dreimal und irgendwann dachte ich, so ginge das nicht weiter. da aber irgendwas weiter gehen musste ging ich. Und zwar nach Hause.

Auf der Hälfte des Weges begegnetten mir zwei ziemlich dumpfe postpubertierende Jungs, die meinten über meinen Körper diskutieren zu müßen. Der eine war der Meinung ne geile Ische vor sich zu haben, dem anderen gefielen meine Haare nicht. Ich war glücklich. Denn: Diese beiden Vollhonks lösten mich aus meiner Lethargie. Nachdem sie angeschrien wurden verpissten sie sich. Und ich beschloss, der Abend war scheiße. Ich könnte jetzt nach Hause zgehen und Kakao mit Sahne trinken. Oder ich könnte umdrehen.

PS: Krawalla hat eine neue Show mit bösen Deutschrappern, rosa Einhörnern, Herrn Superböse und ganz vielen andern tollen Gimmicks. Unbedingt anschauen.

Mittwoch, 28. September 2005

//Hüttchenspieler, Emotionen und Voyeurismus//

Direkt bei mir um die Ecke ist eine große Einkaufsstrasse, namentlich: die Mariahilferstrasse. Gross und laut, voll, nervig, eine echte Herausforderung an meine Kleptomanie, denn: ich muss da ständig durch. Sich über die breiten - für die vielen Menschen jedoch wieder zu schmalen- Bürgersteige zu quälen ist immer wieder grauenhaft.

Grauenhaft sind auch diese Hüttchenspieler. Immer in Grüppchen. Ständig stehen ganz viele Leute drumrum. 50Euro Scheine wechseln ihren Besitzer und bleiben am Ende doch meißt bei dem mit den drei Kästchen und der Murmel, die es zu lokalisieren gilt. Schon ein paar mal hatte ich den impuls die Spielenden anzubrüllen, dass sie hier doch nur abgezockt werden würden. Aber andererseits: soll doch jeder selber wissen was er mit sich und seinem Geld macht.

Heute jedoch. Über den Autolärm hörte ich eine verzweifelte Frauenstimme. Hoch und gequält. Ja, leidend. Ich hörte, das ich auf diese Stimme zu gehe und dann sah ich sie: Eine Frau, mitte oder ende zwanzig, gut gekleidet. Sie sah so aus als wäre sie im eigentlichen Leben wahrscheinlich recht gefasst und selbstsicher. Nur: sie schien nicht im richtigen Leben zu sein. Sie heulte. Bettelte. Und flehte an einem der Hütchenspieler. Er solle ihr doch ihr Geld wiedergeben. Und anstatt sich wie sonst um ein sinnloses Spiel zu gruopieren, bildete sich jetzt eine Traube um diese Frau, wie sie an einem Mann herumzehrte.

Irgendwas daran hat mich wahnsinnig berührt und lies mich den ganzen Tag wieder daran denken und erzittern. Der Ausdruck des Scheiterns in ihrem Gesicht. Wie sie darüber verzweifelte das sie gerade ihre Miete (oder was auch sonst immer) verspielt hatte. wie aus diesem spiel plötzlich ernst wurde.

Und dann wieder die ganze Zeit daran, wie demütigend das für sie ist. Und das auch ich das erstemal bei einem Hüttchenspieler stehen geblieben bin. Und mich jetzt, wo ich das hier niederschreibe wieder an ihrer Demütigung "ergötzte".

//Versuch//

Seit zwei Wochen wohne ich jetzt also in Wien. Habe nichts geschrieben (bzw. die Zeilen, die nicht nichts waren, waren dann doch eher nichtssagend, oder so und andersrum.) Trage mich seit ein paar Tagen auch in meinem privaten Tagebuch mit der Frage: "Was habe ich die letzten Tage eigentlich gemacht?" Es ist viel passiert. Und eigentlich doch nichts. Die Diskrepanz der großen äußerlichen Veränderung im Vergleich zu den kleinen Einzelheiten, die sich im Inneren erst jetzt so langsam verschieben, lässt mich stutzen. Ich weiß nicht genau, wo ich bin, wer und ob überhaupt. Nur das ganze bitte weniger metapysisch aufgeladen lesen. Ich bin einsam. Und ich finde das gar nicht wirklich schlimm. Natürlich hab ich mich wie eine Schneekönigin (woher kommt dieses Bild?) gefreut, als ich Besuch von Janna und Lena bekommen hab (Grüße über diesen Weg). War tierisch aufgeregt die erste halbe Stunde, weil so lange (anderthalb Wochen können plötzlich ganz lang erscheinen) nicht geredet. Und ja manchmal bin ich erstaunt über den Klang meiner eigenen Stimme. Wenn ich Kippen kaufe. Auf einmal klingt sie nicht mehr vertraut. Und das nicht nur, weil ich kaum spreche, sondern auch weil meine Sprache hier einfach doch irgendwie "exotisch" ist. Und das macht mich dann doch unsicher. Und als ausgewießener Teutone machst du dir hier auch nicht gerade Freunde. Aber antideutsch hab ich mir dann auch wieder anders vorgestellt.
Das klingt jetzt vielleicht alles eher fürchterlich, aber nein, so ist es nicht. Mir geht es gut. Und das ist keine an mich selbgerichtete Durchalteparole. Das ist das gefühlte Wetter, oder so.
Ach ich gebs auf. Muss noch ein wenig sortieren und dann finden sich die komplexen inneren Sachverhalte hier in einem Diagram wieder.

Dienstag, 27. September 2005

//ICH BIN WIEDER ONLINE!//

Mittwoch, 21. September 2005

//Ich lebe noch//

Und bald auch wieder mit Internet. Dann kommt mehr!
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//backe backe/emokacke//

//"Als sei nicht zu hundert Prozent die Postmoderne eine einzige Karusselfahrt mit extra Portion Zuckerwatte in der Hand. Schwindelerregend und äußerst übel. Anziehungskraft, Schwerkraft und lachhaft."//

//the latest shit//

WIEN - DIE NEKROPOLIS
Kein Wunder, dass der Tod in Wien immer so gefeiert...
KING (Gast) - 4. Jun, 12:10
haha spiegelkratzen kann...
haha spiegelkratzen kann manchmal tollstens sein <3
sinneswahn (Gast) - 1. Jun, 11:43
hm
hm
dus - 25. Mai, 21:12
fascho oder was?
fascho oder was?
uschi (Gast) - 23. Mai, 13:55
gürtel B ogen nummer...
gürtel B ogen nummer 72.
paper bird (Gast) - 17. Mär, 18:09

//und du bist?//

Du bist nicht angemeldet.

//so alt bin ich schon//

Online seit 6839 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Jun, 12:10

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