Ich bin nun eine Märchenfee. Und Manny ab Mittwoch auch.
captain nemo - 11. Dez, 16:42
Wien, das ist ja so ne Sache für sich. Diee Stadt ist wunderschön. Wahnsinnig schick. Kultiviert. Verspricht ein schönes Leben. Kaffee, Tschiks und Bücher sind hier günstig. Das spricht doch sehr für sich.
Aber: Die Melancholie ist hier fast greifbar. Das Wort "Gemütlichkeit" muss eine wiener Erfindung sein. Es ist so arg langsam. Ich will hier Urlaub machen, aber hier leben, nein danke.
Wo sonst ist eh schon klar. Berlin ist die Stadt. Wovon? Womit? Ja das bleibt unklar. Und plötzlich krieg ich Angst. Modedesign? Komm ich denn da überhaupt rein? Will ich das denn wirklich? Oh Gott, oh Gott. Da stellt sich dann die Frage, wie lange ich überhaupt noch so rumspielen "darf". Sollte ich nicht mal erwachsen werden? Einen Plan für mein Leben entwerfen? Natürlich, mein Kopf brüllt "Nein! Spinnst du?" Aber mein Bauch hat Angst.
captain nemo - 11. Dez, 15:20
Das Wien tot ist, wusste ich ja schon länger. Aber wie tot, wurde mir erst am vergangenen Mittwoch klar. Peik und ich wanderten zum EKH um uns unsere verdiente Dosis Bauchegühlslinkssiffomob in Form eines Konzertes zu geben. Aber das, was wir dort antraffen, war Trash as Trash can. Unglaublich. Unbeschreiblich. Patschulistinker soweit das Auge reicht. Leichen. Tote. Oder wie sie auch genannt werden: Grufties. Pathos lag in der Luft. Moder und Leichenblässe bestimmten die Atmosphäre. Wie leidend kann eigentlich eine Körperhaltung sein? Schokierend. Bleibt da blos weg. Und von mir aus: Macht den Laden dicht, wer so etwas hervorbringt, kann nicht fortschrittlich sein. Ich dachte ich wäre in der Zeitreise im Jahre 1994 ausgestiegen. Unglaublich.
(Jetzt ärger ich mich fürchterlich meine Kamera nicht mitgenommen zu haben, aber wahrscheinlich wäre ich für Fotos gelyncht worden, weil die Menschen Angst gehabt hätten durch das Blitzlicht zu Staub zu zerfallen.)
captain nemo - 11. Dez, 01:45